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DIE RATTEN (Robert Siodmak, 1955). In einer Drehpause. Quelle: Nachlass Maria Schell - © DFF

Trostberger Tagblatt – Stadtkino erweist Maria Schell die Ehre


Stadtkino erweist Maria Schell die Ehre

Marie Theres Kroetz-Relin würdigt das filmische Werk ihrer Mutter mit Festival in vier Orten

Im Rahmen der Retrospektive im Stadtkino Trostberg zu sehen: Maria Schell links mit Yul Brynner in "Die Gebrüder Karamasow" und rechts mit O. W. Fischer in "Bis wir uns wiederseh’n". −Fotos: Nachlass Maria Schell – DFF, Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Im Rahmen der Retrospektive im Stadtkino Trostberg zu sehen: Maria Schell links mit Yul Brynner in „Die Gebrüder Karamasow“ und rechts mit O. W. Fischer in „Bis wir uns wiederseh’n“. −Fotos: Nachlass Maria Schell – DFF, Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Trostberg/Wasserburg. Ein Hauch von Hollywood ist nach Wasserburg am Inn heimgekehrt und weht nun durch ganz Südostbayern. Mehr als 30 Jahre lang wohnte Maria Schell, die in den 1950er und 60-er Jahren zu den berühmtesten deutschsprachigen Schauspielerinnen zählte, in der Innstadt. Am gestrigen Mittwoch, dem Tag an dem die im April 2005 verstorbene Grande Dame des deutschen und internationalen Kinos ihren 94. Geburtstag gefeiert hätte, hat Wasserburg als erste Stadt in Deutschland eine Straße nach ihr benannt. Maria Schells Strahlkraft reicht dieser Tage aber noch weiter. Ihre Tochter Marie Theres Kroetz-Relin hat im Rahmen ihres Region18-Festivalprojekts eine filmische Retrospektive in den Kinos in Trostberg, Wasserburg, Prien am Chiemsee und Bad Reichenhall auf die Beine gestellt.

In Trostberg, wo die 53-jährige Schauspielerin, Autorin und Journalistin Marie Theres Kroetz-Relin lange Jahre lebte, bis sie 2019 nach Wasserburg zog, werden am Sonntag, 19., Mittwoch, 22., und Sonntag, 26. Januar, drei Maria-Schell-Filme im Stadtkino gezeigt (siehe Bericht unten).

Maria Schell, 1926 als Tochter eines Schweizer Schriftstellers und einer österreichischen Schauspielerin in Wien geboren, war eine der wenigen deutschsprachigen Schauspielerinnen, die eine internationale Karriere bis nach Hollywood hinlegte. Sie arbeitete regelmäßig mit Weltstars wie O.W. Fischer, Marcello Mastroianni, Curd Jürgens oder Marlon Brando zusammen. Über 30 Jahre lebte sie in Heberthal und damit in der Nähe der Straße im Wasserburger Ortsteil Reitmehring, die nun nach ihr benannt wurde (siehe Bericht im Bayernteil).

„Sie hat das Kinopublikum in der Nachkriegszeit mit ihrer Hoffnung und ihrer Seele als ,Menschendarstellerin‘ geprägt“, sagt Marie Theres Kroetz-Relin über ihre Mutter. Mit einem bunten Querschnitt durch ihr Werk soll nun an sie erinnert werden.

Mit ihrem flexiblen Baukastenfilmfest, das sie vergangenen Sommer ins Leben gerufen hat, will Marie Theres Kroetz-Relin die Stars aufs Land , also in die Region 18 mit den Landkreisen Rosenheim, Traunstein, Mühldorf, Berchtesgadener Land und Altötting holen. Der erste prominente Gast, dem sie den roten Teppich ausrollen wollte, um dessen Lieblingsfilme zu präsentieren, sollte Hannelore Elsner sein. Doch diese verstarb vorher, so dass ihr das Festival eine Retrospektive widmete mit Weggefährten wie Star-Fotografin Ingeborg Bock-Schroeder, Regisseur Hans Steinbichler und Sängerin Katja Eb-stein.

Mit ihrem Filmfestival "Region 18" ehrt Marie Theres Kroetz-Relin ihre Mutter Maria Schell. −Fotos: Ingeborg Bock-Schroeder/Hans Bittner
Mit ihrem Filmfestival „Region 18“ ehrt Marie Theres Kroetz-Relin ihre Mutter Maria Schell. −Fotos: Ingeborg Bock-Schroeder/Hans Bittner

Der nächste Stargast hat sich bereits angekündigt: Produzent, Autor und NRD-Talker Hubertus Meyer-Burckhardt wird am Donnerstag, 30. Januar, im „Utopia“ in Wasserburg (18 Uhr) und im Stadtkino Trostberg (20 Uhr) sowie tags darauf im Park-Kino Bad Reichenhall (17 Uhr) und in Mike‘s Kino in Prien (20 Uhr) seinen Bestseller „Diese ganze Scheiße mit der Zeit“ und seinen Lieblingsstreifen „Mein letzter Film“ mit Hannelore Elsner vorstellen.

Weitere Größen hat die bestens vernetzte Marie Theres Kroetz-Relin bereits angefragt, etwa die Schauspielerinnen Gisela Schneeberger und Eva Mattes, Kabarettistin Lisa Fitz und Regisseur Markus H. Rosenmüller. Auch ihr Ex-Mann, der Dramatiker und Schauspieler Franz-Xaver Kroetz, soll sich die Ehre geben.