„Alles eine Frage der Einstellung“ hat Monika Baumgartner ihre Autobiografie genannt. Eine Binsenweisheit, aber deshalb ja nicht weniger wahr. Baumgartners Einstellung zum Leben ist handfest, bodenständig, zupackend, pragmatisch. Vielleicht liegt das daran, dass sie im Grunde ihres Herzens zu 51 Prozent Handwerkerin ist und zu 49 Prozent Künstlerin. Das verhindert, dass sie bei Höhenflügen die Bodenhaftung verliert und bei Tiefschlägen die Widerständigkeit.

Wer also ist Monika Baumgartner? Ein Blick ins Buch:

M wie München:

Dort ist die Schauspielerin am 19. Juli 1951 geboren. Die Stadt an der Isar ist trotz mancherlei Umzüge ihr Lebenszentrum geblieben. In der Salvator-Realschule hat Lehrer Hubert Nowak ihr Talent erkannt und sie in die Spur gesetzt.

 

Foto © Archiv Monika Baumgartner

O wie Otto-Falckenberg-Schule:

An der renommierten Schauspielschule war Baumgartner unter 150 BewerberInnen ihres Jahrgangs bei dem Dutzend Glücklicher, die angenommen wurden. Leiter August Everding qualifizierte sie zwar als „Platzlbegabung“ ab, doch dazu ist wohl nur zu sagen: Hier irrte der Meister.

Foto © Archiv Monika Baumgartner

N wie nackt:

Das war 1995 bei „Sau sticht“ und gleich am ersten Drehtag angesagt. Ein Sprung ins kalte Wasser. Er gelang und brachte Baumgartner den Bayerischen Fernsehpreis ein, nur eine von vielen Auszeichnungen, die folgen sollten.

I wie Inszenierung:

Wissen, wie’s geht, die Fäden in der Hand behalten – klar, dass Monika Baumgartner auch das kann. Erstmals erprobt 1999 am Nationaltheater Mannheim mit „Die Liebe in Madagaskar“ von Peter Turini, als Abschiedsgeschenk für den Kollegen Michael Timmermann. Eine Erfahrung, die sie noch einige Mal wiederholte – etwa mit der Laienbühne Gröbenzell oder bei den Tiroler Festspielen in Telfs.

Foto © Archiv Monika Baumgartner

K wie Kroetz:

Nie wieder habe sie in so kurzer Zeit so viel gelernt wie in der Arbeit mit Franz Xaver Kroetz an den Kammerspielen und am Residenztheater, schreibt Monika Baumgartner. Und mit „Bauernsterben“ gingen sie 1985 gemeinsam und erfolgreich durch den medialen Shitstorm (den man damals natürlich noch nicht so nannte).

 

Foto © Archiv Monika Baumgartner

A wie Anatevka:

Wieder ein Sprung ins Wasser. Oder sollte man sagen: ins Wasser geschubst? Im Hochgefühl der Premiere vom „Zigeunerbaron“ sagte Baumgartner ohne lange Überlegung Ja, als ihr die Leitung des Kufsteiner Operettensommers ein Engagement für 2018 anbot – und schon hatte sie die Singrolle der Golde im Musical „Anatevka“. Eine Herausforderung – doch Herausforderungen sind für die Schauspielerin „ein Lebenselixier“.

Foto © Sabine Finger /Heimatkanal

Monika Baumgartner in

Anatevka

Musical von Joseph Stein
© Video Archiv Monika Baumartner

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B wie Bergdoktor:

In der ZDF-Reihe spielt Monika Baumgartner seit 2008 die Lisbeth Gruber, die Mutter des Bergdoktors. Was heißt spielt: Monika Baumgartner ist Lisbeth Gruber. Eine Traktor fahrende Bäuerin, lebenskluge Familien-Matriarchin und vor allem ihrem Mediziner-Sohn Martin (Hans Sigl) eine verlässliche Stütze in allen Stürmen des Lebens, die sich die Serienmacher so für ihn ausdenken. Und das alles in der bildschönen oberbayerischen Heimat-Kulisse des Wilden Kaisers. Ein Konzept, das Mal um Mal an die sieben Millionen Zuschauer anlockt.

A wie abgehoben:

praktisch das Gegenteil von Monika Baumgartner, für die das Schauspiel ein Beruf und ein Handwerk ist. Das hat Konsequenzen. Auch wenn sie hier und da mal als Adlige auftritt: „Mir wird nun mal die Bäuerin, nicht die ehemalige Ballerina angeboten.“

 

Foto © Archiv Monika Baumgartner

U wie Umstellung:

Vegetarierin ist Monika Baumgartner nicht. Aber ganz ungetrübt ist ihr Fleischgenuss seit 1987 nicht mehr. Der Grund: die Serie „Zur Freiheit“ von Franz Xaver Bogner. Sie wurde auf dem Gelände des Münchner Schlachthofs gedreht, und so angenehm wie die Dreharbeiten mit den vielen prominenten Kollegen (Ruth Drexel, Hans Brenner, Ottfried Fischer, Udo Wachtveitl, Toni Berger, Michaela May …) auch war, so „prägend“ war der blutige Drehort.

 

Foto © Archiv Monika Baumgartner

M wie „Der Millionenbauer“:

Baumgartners erste Fernsehrolle (1978). Ihr Erkenntnisgewinn: „Schwierige“ Kollegen sind oft gar nicht schwierig, sondern vielleicht nur Perfektionisten (wie Walter Sedlmayr); und: das größte Verliebtsein hilft nichts, wenn die Gegenseite schon vergeben ist (wie Elmar Wepper).

 

Foto © Archiv Monika Baumgartner
Prof. Teizo Ogawa©Monika Baumgartner

G wie Geheimnis Schmerz:

Man sieht es ihr nicht an, aber Monika Baumgartner hat seit ihrem 18. Lebensjahr mit schlimmen Schmerzen gelebt und eine jahrzehntelange Odyssee durch internationale Arztpraxen durchgestanden. Wie glücklich war sie, als der Terror im rechten Oberschenkel endlich einen Namen hatte und nicht nur als Einbildung einer hysterischen Schauspielerin abgetan wurde. Doch wie viel glücklicher noch, als die unheilbare Fibromyalgie – eine Geschwulst auf dem Nervus femoralis – an die sie eh nie so richtig geglaubt hatte – sich als behandelbare Polymyalgie (Vielmuskelschmerz) herausstellte! Und wer hat ihr die Tür zu dieser Diagnose geöffnet? „Bergdoktor“ Hans Sigl.

A wie Anhängerin:

und zwar eine eingefleischte ist Baumgartner vom TSV 1860. Die Liebe zu den „Blauen“ wurde ihr quasi schon in die Wiege gelegt und verschaffte ihr 2015 sogar eine Audienz bei Papst Franziskus im Petersdom.

Foto © Archiv Monika Baumgartner

R wie „Rumplhanni“:

Die von Lena Christ geschaffene Johanna Rumpl war „ihre“ Rolle, und um die hat Monika Baumgartner mit vollem Einsatz gekämpft (1981). „Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder so unbedingt eine Rolle haben wollte. Ich weiß auch nicht, ob mir jemals wieder ein Buch so aus dem Herzen gesprochen hat.“

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T wie Traudi:

Das ist die geliebte zwei Jahre jüngere Schwester Waltraud, Baumgartners „Zwilling“. Sie ist Anlaufstelle in guten wie in schlechten Zeiten, und mit ihr führt die Schauspielerin seit 1996 das Geschäft für Raumausstattung „Hermanas“ (Schwestern) in München. Daneben gibt es noch den vier Jahre älteren Bruder Joseph, den die Mutter mit in die Ehe brachte, nachdem sich sein Vater abgesetzt hatte.

 
Foto © Archiv Monika Baumgartner

N wie Neil:

Monika Baumgartners erster Ehemann, ein Schreiner und für die Bühnendekoration bei der „Rumplhanni“ zuständig, mit dem sie in den folgenden Jahren all ihre handwerkliche Leidenschaft ausleben konnte – schweißen, schlossern, „die Sägen waren meine Freundinnen“ – und sogar eine international erfolgreiche Baubühnenfirma aufbaute. Nach zwölf Jahren drängte der Ire sie zur Hochzeit – um nur ein Jahr später die Beziehung aufzulösen. Zum Glück fand Monika Baumgartner mit dem Anwalt Hans noch einmal eine große Liebe.

E wie Engagement:

Das zeigt Baumgartner nicht nur auf der Bühne und vor der Kamera, sondern auch im „richtigen“ Leben. Etwa wenn sie sich für den Erhalt einer Buslinie oder für einen Lebensmittelladen einsetzt, aber auch wenn sie als Patin unter dem Dach der Alfons-Goppel-Stiftung dafür sorgt, dass schwerbehinderte Kinder in Ecuador ihr schwieriges Leben besser meistern können.

 

Foto © Archiv Monika Baumgartner

R wie „Rosowski“:

eine Serie, mit der Monika Baumgartner viele schöne Erinnerungen verbindet, und das nicht nur, weil sie ihrer eigenen Einschätzung nach „nie wieder so gut aussah wie in dieser Rolle“ (1986).

 

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ABC Monika Baumgartner

aufnotiert von

© Marie van de Sand

für

Region18 – Wir holen die Stars aufs Land 2021

 
Foto © Droemer Knaur

Multitalent

Monika Baumgartner

Handwerkerin

Jugendstilbahnhof

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Geschwister

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Entdeckerin

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Schauspielerin

Die Eltern

 

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Die Urgroßeltern

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Foto © ZDF / Frank Lübke/  Heimatkanal
 
 
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Kolleginnen

Foto © Archiv Marie Theres Relin

Freundinnen

Foto © Archiv Marie Theres Relin

Filmfamilie

 
 
Foto © Bergdoktor Staffel 12/ ZDF/ Heimatkanal

Heimat

 
 
Foto © ZDF / Hans Seidenabel / Heimatkanal

Powerfrau

Foto © Internetfundstück / Archiv Monika Baumgartner

Theater- Schauspielerin

 
 
Foto © Oda Sternberg / Bauernsterben

Bauernsterben

 
 
Foto © Oda Sternberg / Bauernsterben

Keck im Blick

 
 
 
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Einmalig

 
 
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Monaco 110

Monaco 110 – Regie: Carsten Meyer-Grohbrügge – 2015 – BR

MONIKA

 
 
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BAUMGARTNER

 
 
 
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