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Rosenheimer Journal – Region18!

Das „Baukastenfilmfest“ von Marie Theres Kroetz Relin bringt frischen Wind in die regionale Kulturszene:

Region 18 – Wir holen die Stars aufs Land!

 

Ein frischer kultureller Wind weht durch die Region 18: Marie Theres Kroetz Relin, Tochter von Weltstar Maria Schell und selber Schauspielerin und Autorin, lebt in Wasserburg und hat mit ihrer Idee eines „Baukastenfilmfests“ ein völlig neues Kunstprojekt aus der Taufe gehoben. Dabei nutzt sie ihre vielfältigen Kontakte in die Film-, Autoren- und Theaterbranche und holt überregionale Stars in die Region 18, die sich aus den fünf Landkreisen Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf am Inn, Rosenheim, Traunstein und der kreisfreien Stadt Rosenheim zusammensetzt.

 

Wie kam es zu der Idee für das Projekt „Region 18“?

In der Region 18 leben 816.000 Menschen, von denen einige mal einen Star gerne aus der Nähe erleben würden. Und wir haben hier eine große Dichte an ganz besonderen Programmkinos, die offen für viele Ideen sind. Ich hab´ zuerst mit der Hannelore Elsner telefoniert, die hat mich ja durch mein Leben begleitet. Mit tiefer Nähe, trotz Ferne. Ich sagte, ich hab´ eine Idee: 1 Kino, 3 Filme, 1 Star. Ich möchte Dich einladen, dass Du die Filme zeigst, die Dir wichtig sind. Willst du mein Star sein und zu uns aufs Land kommen, in die Region 18? Die Hannelore meinte, dass 3 Filme viel zu wenig sind, aber sie würde kommen. Dazu kam es leider nicht mehr. Eine Hommage an ihrem 77. Geburtstag folgte – das war der Anfang.

Vier regionale Kinos mit im Boot

Im Januar haben wir aber in 4 Kinos wichtige Filme meiner Mutter gezeigt. Den ersten, die „Pfarrhauskomödie“, im Utopia in Wasserburg, anschließend an die Eröffnung der Straße in Reitmehring, die nach ihr benannt wurde. Dann kamen das Stadtkino Trostberg, Mike´s Kino in Prien und das Park-Kino in Bad Reichenhall dazu. Wir wollen aber noch mehr Kinos hier aus der Region für die Idee gewinnen, das soll ein Baukastenfilmfest der besonderen Art sein. Der Slogan oder die Stars lassen sich beliebig variieren, das heißt, für gewillte Sponsoren oder Investoren, dass jeder in seinem eigenen Landkreis über uns seinen Wunsch-Star einladen kann.

Wie läuft das ab?

Der Sponsor oder Investor kontaktiert mich, und dann versuchen wir, Star, Kino oder Saal, weil wir ja auch Lesungen ermöglichen, unter einen Hut zu kriegen. Schauen Sie, in der Region 18 sind ja viele große Firmen und Konzerne ansässig, wir hier haben Meggle, Bauer, Siemens, um nur einige zu nennen. Und das Terrain meiner „Region 18-Idee“ ist frisch und noch nicht abgegrast – viele Kooperationen sind möglich. In Städten wie München, da ist eine hohe Stardichte, aber nicht jeder kann schnell mal nach München fahren, also holen wir die Stars hierher, zu den Menschen aufs Land. Schauen Sie sich meine Webseite an, www.region18.de , da ist das alles ausführlicher zu sehen und zu lesen.

Woher kommt der Name „Region 18“?

Weil Bayern in 18 Regionen eingeteilt ist. Und wir hier in Südostbayern sind die Region 18. Und in der gibt es sehr viele Kinos. Wir können also nahezu überall, wo es gewünscht wird, was machen. Wir haben sehr viele Stars, die kommen wollen, von ganz unterschiedlicher Couleur, und das alles kann man sich wie einen Kunst-Lego-Bausatz vorstellen. Egal, ob ein berühmter Autor aus seinem Buch liest, oder sich ein Star über seine Filme definiert. Bei der Retro über meine Mama konnte ich nicht die optimale Filmauswahl treffen. Das Problem ist, dass die Lizenzgebühren für manche Filme so hoch sind, oder man kriegt Rechte einfach nicht. Wie zum Beispiel bei den Visconti-Filmen. Die „Weißen Nächte“ mit Marcello Mastroiani hätte ich so gerne gezeigt. Zum Todestag meiner Mama, am 26. April, würde ich gerne eine Krimi-Nacht machen. „Tatort“, „Derrick“, oder „Der Kommissar“, da bin ich jetzt an den Rechten dran.

Welche Stars haben bereits zugesagt?

Nach dem Einstieg mit der Hommage für Hannelore Elsner und der Retrospektive für meine Mutter Maria Schell, sind wir so richtig durchgestartet mit unserem geplanten Konzept mit dem Fernsehproduzenten und Autor Hubertus Meyer-Burckhardt.

Zugesagt haben mittlerweile Regisseur Hans Steinbichler, Gisela Schneeberger und Ilse Neubauer, Franz Xaver Kroetz, Eva Mattes und Robert Atzorn, der aus seiner druckfrischen Biographie „Duschen und Zähneputzen – Was im Leben wirklich zählt“ lesen wird.

Außerdem Marcus H. Rosenmüller und Prof. Andreas Gruber – die beiden Professoren der HFF (Hochschule für Film und Fernsehen): Statt dem Tag der offenen Tür bringen sie die HFF in die Region18.

„Snowdance on Tour“ Festivaldirektor, Regisseur, Autor und Produzent Tom Bohn bringt sein Festival mit und dann kommt auch Katja Ebstein, über deren Zusage ich mich besonders gefreut habe.

So viele große Namen in unserer Region, da drücke Ihnen alle Daumen für Ihr ehrgeiziges Projekt.

Müssen Sie auch. Mein Baukasten-System lebt ja bis jetzt von Luft, Liebe und Leidenschaft. Wir haben natürlich für die Booklets finanzielle Unterstützung von der Sparkasse oder von Deliano. Aber Sponsoring aus der Firmen- oder Konzern-Ecke haben wir bis jetzt exakt Null. Da ist noch Luft nach oben.

Themen-Wechsel: Sie sind Autorin, Schriftstellerin, Journalistin, Nichtraucher-Coach, was habe ich vergessen?

Ich mache auch Marketing, Künstlervermittlung, Event-Management, bin Bühnen-Schauspielerin. Wollen Sie noch mehr hören? Ach ja, ich habe auch als Filmvorführerin im Kino gearbeitet, saß an der Kasse und machte die Gastro, einfach, weil ich sehen wollte, wie das alles hinter den Kulissen läuft – weil ich alle Aspekte sehen und daraus lernen wollte, wo es hakt, was die Leute brauchen. Und ich mache meine ganze Presse-Arbeit selber, was halt so anfällt.

Und trotzdem machen Sie einen sehr geerdeten Eindruck. Wie geht das zusammen?

Ich habe drei Kinder großgezogen, ich bin Großmutter, das war eigentlich mein wichtigster Job. Wenn Sie das gut hinkriegen, dann schaffen Sie alles.

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2020 ist Marie Theres Kroetz Relin zweimal im TV in „WATZMANN ERMITTELT“ (ARD) und „LENA LORENZ“ (ZDF) sehen. Beide Filme wurden im Berchtesgadener Land gedreht.

Und auf der Bühne wird es „UNGEHEUER HEISS„: Im Mai 2020 spielt sie zuerst in Essen, geht im Herbst 2020 auf Tournee und steht 2021 in der Komödie Bayerischer Hof in München auf der Bühne.

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© Rosenheimer Journal, erschienen am 4. April 2020 – Das Gespräch führte Heinz von Wilk, mehr über den Autor unter www.heinz-von-wilk.de