Augsburg (dpa/lby) – 15 Jahre nach dem Tod der Schauspielerin Maria Schell hat ihre Tochter über eine ambivalente Beziehung zu ihrer Mutter gesprochen. „Einerseits war sie die tolle und glänzende Karrierefrau, andererseits war sie ein liebendes Weibchen, das sich ihren Männern untergeordnet hat“, sagt Marie Theres Kroetz-Relin (53) in der der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag).
Im Gespräch mit der Zeitung erzählt Schells Tochter, wie ihre Mutter sie mit zunehmender Bekanntheit als Konkurrenz wahrnahm: „Da kam bei ihr Eifersucht hoch, die sich so hochschaukelte, so dass mein Onkel Maximilian (Schell) und meine Mutter mir beispielsweise einmal erklärten, ich soll den Filmpreis ‚Goldene Kamera‘ nicht annehmen, weil meine Leistungen nicht gut genug dafür gewesen sind.“
Inzwischen sei Kroetz-Relin aber mit ihrer Mutter wieder im Reinen und erinnert sich auch an die schönen Seiten der Beziehung und die Begabung ihrer Mutter: „Sie war eine großartige Nachkriegsschauspielerin und hat auch deswegen eine so steile Karriere gemacht, weil sie den Menschen im damals zerstörten Deutschland Hoffnung geben konnte.“ Maria Schell starb am 26. April 2005.
Erschienen in und am 26. April 2020: