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Augsburger Allgemeine – Kroetz-Relin über ihre Mutter

25.04.2020

Kroetz-Relin über ihre Mutter: Sie konnte den Menschen Hoffnung machen

 

Marie Theres Kroetz-Relin lebt in Wasserburg am Inn.
Bild: Armin Weigel, dpa

EXKLUSIV Marie Theres Kroetz-Relin spricht über das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter Maria Schell. Die legte ihr einst nahe, einen Filmpreis abzulehnen.

15 Jahre ist es her, dass die beliebte Schauspielerin Maria Schell starb. Ihre Tochter Marie Theres Kroetz-Relinerinnert sich heute an eine wechselvolle Beziehung zu ihrer Mutter.  „Als Kind war meine Mama mein Ein und Alles“, sagt Kroetz. Als sie selbst jedoch im Filmgeschäft erfolgreich zur Konkurrentin der Mutter geworden sei, habe sich die Beziehung abgekühlt.

„Da kam bei ihr Eifersucht hoch, die sich so hochschaukelte, so dass mein Onkel Maximilian (Schell) und meine Mutter mir beispielsweise einmal erklärten, ich soll den Filmpreis ,Goldene Kamera‘ nicht annehmen, weil meine Leistungen nicht gut genug dafür gewesen sind“, erinnert sich Kroetz-Relin im Gespräch mit unserer Redaktion.

Kroetz-Relin: „Sie war eine großartige Nachkriegsschauspielerin“

Sie selbst habe damals geheult, hätte aber den Preis trotzdem entgegengenommen. Maria Schell hatte nach Darstellung von Marie Theres Kroetz-Relin zwei Seiten. „Einerseits war sie die tolle und glänzende Karrierefrau, andererseits war sie ein liebendes Weibchen, das sich ihren Männern untergeordnet hat“, berichtet ihre Tochter. Inzwischen sei sie mit ihrer Mutter aber längst wieder im Reinen, betont die Ex-Frau des Dramatikers und Schauspielers Franz Xaver Kroetz.

Doch Maria Theres Kroetz-Relin erinnert sich nicht nur an die schwierigen Seiten, sondern auch an die wunderbare Begabung ihrer Mutter.  „Sie war eine großartige Nachkriegsschauspielerin und hat auch deswegen eine so steile Karriere gemacht, weil sie den Menschen im damals zerstörten Deutschland Hoffnung geben konnte.“ Maria Schell starb am 26. April 2005. (AZ)

Lesen Sie hier weitere Aussagen von Kroetz-Relin: Das vergessene Lachen der Maria Schell

 

© Augsburger Allgemeine, erschienen am 25.04.2020